Dienstag, 11. Mai 2010

Cape Town die Zweite.

Nur 3 Wochen liegen zwischen meiner Ankunft in Luka und meiner erneuten Abreise richtung Sued-West. Ja, es ging fuer mich schon wieder in das bezaubernde Cape Town, dieses Mal in begleitung von Yvonne.

Die Reise war ein Geschenk von Mama gewesen, auch ein Dankeschoen an meine Gastmutter und in dem Wissen, dass diese die Stadt ueber alles liebt!

Am Sonntag gaaanz frueh morgens standen wir auf, fuhren mit dem Taxi nach Rustenburg und von dort aus weiter nach Johannesburg, wo um 10.30 Uhr die Shosholoza-Meyl nach Cape Town abfuhr. Wir waren zeitlich perfekt eingeplant und mussten nur noch am Bahnschalter die vorbestellten Tickets abholen. Eine Dame mit Gehproblem sass am Schalter und als sie die bankbestaetigung ausdrucken gehen musste, stoehnte sie laut auf und verschwand... und kam un kam nicht wieder... aber wir warteten einfach, war ja nichts zu machen, wir brauchten unsere Tickets. Wir hatten also Zeit die Menschen um uns herum zu betrachten...

Da waren die beiden Nigerier, die unentwegt quatschten und uns erzaehlen wollten, der Zug fahre erst um halb 1, wir seien ja vieeel zu frueh, ob wir nicht noch was trinken gehen wollten...

Dann eine sehr, viel zu wohlgenaehrte Dame, die zwei wartesitze belegte und komplett in engen pinken Leggins und Pullover gekleidet war... D

ann eine gestresste aeltere Dame, die sich aufregte, warum es so wenig Personal gebe, sie wuerde gleich anfangen dort zu arbeiten, gaebe man ihr einen Job, aber das sei ja wirklich zu viel...

Und dann der etwas verstrubbelt aussehende, hochgewachsene blonde Mann mit seinem kleinen Sohn. Er heisse Mcintosh M-C-I-N-T-O-S-H, ja, from Canada, er reise mit seiner Mutter und seinem Sohn, seine Mutter sei gehbehindert, sie saesse da hinten (Wink mit der Hand). Aber das witzigste war, als er dann ploetzlich auf Shangaan anfing zu sprechen. Shangaan gehoert mit zu den am wenigsten gesprochenen und kompliziertesten suedafrikanischen Sprachen, doch er redete wie aus einem Guss. Yvonne traute ihren Ohren nicht und auch die Dame hinterm Schalter schien sich praeschtig zu amuesieren, dem lauten Gelaechter nach zu Urteilen. Irgendwann switchte er dann sogar noch in Xhosa und alle waren nur begeistert. Ein weisser, der suedafrikanische Sprachen beherrscht, wow!

Schliessndlcih kam dann auch unsere Ticketfrau zurueck und wir konnten endlich den Zug besteigen - 26 Stunden Zugfahrt vor uns.

Das Reisen mit dem Zug hat meiner Meinung nach (und auch Yvonnes, denn sie bevorzugt den Zug vor anderen Verkehrsmitteln) einen ganz besonderen Reiz. Man rollt gemaechlich von dannen, sieht die Landschaft und verglichen zu Auto und Bus kann man aufstehen, gehen, oder mal das Bordrestaurant besuchen. Abends werden dann die Lager ausgeschlagen. Leider holte ich mir in dieser ersten Zugnacht eine Erkaeltung, die ich die naechste Woche noch mit mir rumtragen sollte.

Am Montag nach Mittag kamen wir in Cape Town an und fuhren mit dem Taxi in unsere Herberge, die neue Ashanti-Lodge in Greenpoint (sehr schoen und ruhig) mit Sicht auf das Fussballstadion, Besonders bei Nacht eine Augenweide! Wir erfrischten uns und ruhten usn etwas aus, bevor wir am fruehen Abend die Umgebung erkunden gingen und dann ein leckeres italienisches Essen hatten, ich natuerlich Spaghetti frutti di mare!

Am Dienstag gingen wir, nachdem wir schoen ausgeschlafen hatten zur Waterfront, die stuermisch und dunkel war, was eine ganz besondere Atmosphaere hervorrief. Dieses aufgeregte Wasser, der zerrissene Wolkenhimmel und frische Luft.

In der waterfront Mall verbrachten wir seit langem einen Tag mit relaxtem shoppen, Kino und gutem Abendessen.

Der Mittwoch war fuer die Innenstadt, eigentlich mit suessen Shops in der Fussmeile, doch durch das Pisswetter etwas gestoert. Wir suchten die CT Flohmaerkte, doch fanden heraus, dass diese aufgrund der WM diese geschlossen worden sind, schade, da sollte es ganz ausgefallene und witzige Dinge geben. So schlenderten wir einfach umher und kamen dann nicht so spaet heim, um einen Nachmittagsschlaf zu machen. Gegen halb9 Uhr abends knurrte uns dann aber der Magen so sehr, dass wir usn noch mal aufmachten, um was zum Essen zu holen. Wir hielten ein Taxi und meinten, wir muessten daunddahin - hei, das treffe sich gut, da muesse er auch hin, er wuerde neben seinem Taxibusiness noch "delivery service" anbieten und muesse nun die verscheidenen Auftraege abarbeiten. Dann fragte er uns, ob wir nicht noch mit auf seiner Verteilungstour bleiben wollten, er gaebe uns eine kleine Rundfahrt 4free und koenne uns dabei was zu CT erzaehlen, er haette naemlich auch eine Reisefuehrerbescheinigung und mache immer wieder Touren. Wir nahmen dieses Angebot natuerlich an und bekamen so eine Nachttour durch Camps Bey und die Strandecke, bei Signall Hill vorbei und zurueck nach Greenponit. Er konnte wirklich viel zu den verscheidenen Orten und Strassen erzeahlen. Um 10 waren wir wieder im Appartment, mit Essen und komplett freier Taxitour! Gluecklicher Zufall!

Der Donnerstagmorgen war uebelst verregnet, es schuettete richtig, doch gegen Mittag riss der Himmel ploetzlich auf und dann kam uns auch Oupas Schwester Rebaone und ihre Freundin besuchen, die in CT studieren. Beides sehr liebe und witzige Maedchen, mit denen wir dann noch mal zur Waterfront gingen und einen vergnuegten Nachmittag hatten. Draussen spielte noch eine Band und wir tanzten und gackerten rum. Dann war es auch schon dunkel, wir gingen nach hause und packten schon etwas unsere Sachen zusammen.

Freitag war dann auch schon wieder Abreisetag, wir verliessen die Lodge relativ frueh und konnten dann aufgrund des Sonnenscheins in CT Centre in den kleinen Laeden nach Mitbringseln fuer die Familie Ausschau halten.

Unser Zug verliess CT um halb1 und die Rueckfahrt war scheoner, als die Hinfahrt - wir hatten ein 4-sleepers zu 2., also jeder viiieel Platz, die Sonne schien, die Lsndschaft war wunderschoen, das Essen war gut... Wir schliefen angenehm und fuehlten uns wohl.

Die Ankunft in Johannesburg war dann allerdings ein Desaster, mit ausgefallenen Lichtern im Bahnhof- es war stockfinster, es gab kein Personal, das einem irgendwie mit Gepaeck behilflich war (denn waehrend wir mit 4 Taschen angereist waren, kamen wir mit 10 zurueck). Und es waren nicht nur die Lichter, sondern auch die Rolltreppe, was besonders der Seniorenreisegruppe grosse Probleme schaffte. Es gab einen langen Stau vor der einzigen (!) Rolltreppe und kurztemperierte Personen bekamen da schon mal einen Ausraster und schissen die armen zurueckgebliebenen Bahnwaerter an, die ja auch nichts dafuer konnten.

Wir waren einfach nur froh, als wir weg von diesem Trubel und im Taxi nach Rustenburg sassen. Uglaublich muede, aber gluecklich und mit wunderschoenen neuen Schuhen im Gepaeck!!!

Unsere Ankunft war freudig zelebriert, die Kinder hatten uns trotz der Dunkelheit schon von Weitem gesichtet und rannten usn fast zu Boden. Die Geschenkrunde war dann wie Klein-Weihnachten und jeder war gluecklich mit Grinsegesichtern.

Als ich dann zu Bett gehen wollte kam Yvonne zu mir und sagte: Sophie, thank you and your family so much for the holiday" und umarmte mich (was sie auch nicht so oft tut.) Ich glaube es war unheimlich erleichternd und angenehm mal weg von allem Alltag Und Stress gewesen zu sein und nur zu geniessen!

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